Störungen im Jugendalter

Menschen können krank werden, sich schlecht oder unwohl fühlen. Das können körperliche Beschwerden und Erkrankungen sein, aber auch die Seele kann krank werden. Manchmal haben auch körperliche Beschwerden seelische Ursachen, z.B. häufige Kopfschmerzen, Bauchbeschwerden, Übelkeit oder Herzbeschwerden. Deshalb soll in einer Diagnostik anfangs abgeklärt werden, ob die Beschwerden/Symptome seelisch oder körperlich bedingt sind. Hierzu ist es manchmal sinnvoll, auch noch einen Facharzt hinzu zu ziehen.

Psychische Störungen und Erkrankungen können sehr unterschiedlich aussehen:

  • Man kann keine Lust mehr auf alles haben, will nur noch seine Ruhe und alles ist einem egal – selbst Sachen,
    für die man sich vorher interessiert hat, sogar die besten Freunde.
  • Obwohl man lernt und lernt, gelingt einem gar nichts mehr. Man hält sich für einen Versager,
    einen Looser – die Lust am Leben geht verloren.
  • Jede Kleinigkeit regt einen auf, Gefühle schießen hoch, die man nicht mehr kontrollieren kann.
    Dabei kann man sich selbst verletzen oder auch Anderen weh tun.
  • Man fängt an, Dinge zu tun, die man selbst für merkwürdig hält, z.B. ständig zu kontrollieren, ob man die Fenster
    geschlossen hat, oder man muss sich dauernd wieder die Hände waschen. Anfangs taucht es nur ab und zu auf,
    wird aber immer häufiger und bestimmt schließlich das eigene Handeln.
  • Ärger mit den Eltern haben alle Jugendliche mal, das gehört zum Alter. Aber wenn es nur noch Zoff zu Hause gibt,
    der Stress täglich ist und vielleicht unkontrollierte Wut und Aggressionen dazu kommen, können dahinter
    auch psychische Probleme stecken.
  • Eine gute Figur wollen alle – aber wenn der Wunsch abzunehmen, dazu führt, dass man jedes Gramm wiegt,
    jede Kalorie zählt, sich täglich 10 Mal wiegen muss, oder wenn nach wenig essen oder gar hungern regelrechte
    Fressattacken folgen, dann hat sich eine Essstörung entwickelt, die dringend psychotherapeutisch behandelt werden muss.
  • Angst ist ein menschliches Gefühl, ein wichtiger Ratgeber, damit wir vorsichtig sind. Aber zu viel Angst kann
    das Leben schwer machen: dann wenn wir uns nicht mehr aus dem Haus trauen, man nicht im Fahrstuhl oder
    Rolltreppe fahren kann oder man es auch nicht im Bus mit anderen Menschen aushalten kann. Angst kann
    so lähmen, dass gar nichts mehr geht.
  • Eigentlich sollte im Jugendalter auch das Interesse für Mädchen bzw. Jungen erwachen. Aber nicht immer
    interessiert man sich für das andere Geschlecht, sondern fühlt sich zum eigenen Geschlecht hingezogen. Das kann sehr
    belastend sein, weil man sich vielleicht unnormal findet. Zweifel können auftauchen, was man denn nun sei,
    homo oder hetero? Auch hier kann Psychotherapie helfen, den eigenen Weg zu finden.
  • Nach einem schweren Lebensereignis, z.B. einem Unfall oder einer Gewalttat, kann es schwer sein, wieder in den Alltag
    zurückzufinden. Ganz normale Sachen, die vorher kein Problem waren, fallen einem plötzlich schwer oder man
    geht ihnen aus dem Weg. Man kann nicht schlafen oder träumt schreckliche Dinge. Manchmal fühlt man sich woanders
    oder man weiß gar nicht, was man gerade tut.
  • Schön ist es, eine Freundin / einen Freund zu haben. Aber obwohl man sich dabei gut fühlt oder sich danach sehnt,
    kann man vielleicht so viel Nähe und Kontakt kaum aushalten. Alles fängt einen an dem Anderen an zu stören, alles ist
    blöd, schließlich ist Schluss. Trotzdem ist man auch damit nicht zufrieden. Warum bloß geht jede Beziehung kaputt?
    Was macht man falsch? Oder ist man selbst falsch?


Psychische Störungen fangen manchmal klein und unscheinbar an. Nicht jedes Stimmungstief ist eine psychische Störung oder Erkrankung. Wenn das Problem aber zunimmt oder über Monate hinweg bleibt, ist es gut, nachzuschauen, ob mehr dahinter steckt. Dazu dienen die probatorischen Sitzungen vor Beginn einer Psychotherapie.
Bei einer schweren Krise kann es auch nötig sein, dass man für eine Zeit in eine Klinik geht. Hier, außerhalb des belastenden Alltags oder der konfliktreichen Beziehungen (z.B. in der Familie) hat man die Möglichkeit, nach Lösungen zu suchen. Danach kann man mit einer ambulanten Therapie weitermachen.


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